Nach dem Abstieg: Zuversicht beim SV Gläserzell
Hannah Büchel – Ein starker Rückhalt
Bei den Fußballerinnen des SV Gläserzell steht in der Verbandsliga Nord der Neustart bevor: Nach dem Abstieg aus Hessens höchster Spielklasse hat sich der SVG gesammelt, steht weiter auf eigenen Beinen und setzt auf Rückkehrerinnen, Neuzugänge und den Zusammenhalt. Trainer Marcel Roßdeutscher und Abteilungsleiterin Melanie Müller sehen noch immer die Qualität in der Mannschaft, um die oberen Tabellenplätze mitzuspielen.
Früh war absehbar, dass es für den SV Gläserzell, kurz nach dem Regionalliga-Intermezzo, nun runter in die Verbandsliga gehen sollte. „Es war leider bedingt durch den dünnen Kader und die Langzeitverletzten“, sagt Melanie Müller, SVG-Abteilungsleiterin, rückblickend: „Das war nicht zu kompensieren“. Zum Ende der Vorsaison ging der Club dann in die Planung für die neue Runde über, der Kader steht nun soweit, „damit sind wir besser als letzte Saison aufgestellt, durch die Neuzugänge und weil ein paar Verletzte zurückkommen“.
In der Verbandsliga Nord möchte das langjährige Aushängeschild des Frauenfußballs in Osthessen einen Neuanfang starten. Dafür stand beim SVG der eine oder andere Abgang zu Buche, aber auch neue Kräfte sind gekommen: Viola Pape zog es aus privaten Gründen nach Regensburg, sie lässt ihren Pass allerdings in Gläserzell. Emma Kessler hingegen wechselte zurück in die Hessenliga zum TSV Pilgerzell. Zugänge hat der SVG mit Meike Ostertag und Jacqueline Michel aus Eiterfeld sowie Sophia Dieringer aus Baden-Württemberg auch zu vermelden. Dazu rückte noch Summer Schuster aus dem eigenen Nachwuchs ins Frauenteam auf. „Vielleicht tut sich ja noch etwas, wir warten mal ab“, sagt Gläserzells Trainer Marcel Roßdeutscher. Auch Müller deutet an: „Bis Winter wird sich wahrscheinlich auch noch etwas tun“.
Qualität sei in der Mannschaft jedenfalls vorhanden. Somit hat Coach Roßdeutscher das klare Ziel definiert, um die oberen Tabellenränge in der Verbandsliga mitzuspielen, auch wenn ihm bewusst sei, dass es kein Selbstläufer werde. „Ich glaube, die Liga ist ausgeglichener als letztes Jahr. Eiterfeld ist knapp am Aufstieg gescheitert, aber auch Naunheim hat eine starke Rückrunde gespielt“, erwartet er spannende Begegnungen. Auch der Tabellendritte des Vorjahres, Landau/Wolfhagen, und Relegations-Verlierer Obermelsungen dürften wieder ein Wörtchen mitreden. „Mit der Mannschaft, die wir haben, sollte das aber realistisch sein“, sieht auch Müller den SVG in der Verbandsliga im oberen Bereich. Vor allem, nachdem Spielerinnen wie Lisa Kolbe und Valerie Roth langsam wieder ins Training einsteigen, der Rest sogar schon seine Verletzungen hinter sich gelassen hat. Einzig Michelle Schneider wird Gläserzell noch etwas länger fehlen.
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